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Rabota

RABOTA ist Versuchs-Apparatur und Performance-Instrument.

Angelehnt an Stafford Beers Theorie einer optimalen Organisationsstruktur besitzt RABOTA die Form eines Ikosaeders. Jeder der zwölf strukturell gleichen Eckpunkte bildet sein eigenes Zentrum und steht in direkter Verbindung mit seinen fünf Nachbarn. Das daraus entstehende Exoskelett kann man als Modell für globale, familiäre, individuelle, zellulare, atomare Strukturen auffassen, die ähnlich organisiert sind. Dieser lokalen Vernetzung folgend wird der Organismus nicht von einer zentralen Instanz hierarchisch kontrolliert, sondern steuert sich nach kybernetischen Regeln selbst.

Die Entitäten (Zentren) sind mit Sensoren ausgestattet und empfangen über diese (zunächst wertfreie) Informationen aus ihrer Umgebung. Durch ein Programm werden die Daten miteinander verknüpft und interpretiert. So ergeben sich Reaktionen der Entitäten auf ihre Umwelt und Interaktionen mit ihren direkten Nachbarn. Durch Änderung der Interpretationsstruktur (Regelkanon) verändern sich die Verhaltensweisen der einzelnen Teile und des gesamten Organismus.

Die Übersetzung der interpretierten Daten als Steuerung für Klangsynthese-Prozesse, d.h. die Sonifikation, bietet dem Beobachter einen Zugang auf auditiver Ebene zu RABOTAs Verhalten. Darüber hinaus ist dies die Schnittstelle, an der der künstlerisch Forschende mit RABOTA in Interaktion treten kann: Er reagiert auf ihr Verhalten, nimmt Einfluss auf RABOTAs Umgebung, er schreibt eventuell das Programm um, RABOTA reagiert darauf mit verändertem Verhalten, was wiederum eine Reaktion seitens des Forschers auslösen kann und so fort.

Insofern etwas an dieser prozesshaften Arbeit als Ergebnis aufgefasst werden soll, ist es am ehesten die musikalische Performance in der sich diese Interaktion artikuliert.